zum Inhalt springen

Forschung

Betrachtet man lange Zeitskalen, so ist die Verbindung von Ökologie und Evolution offensichtlich: Populationen / Arten / Gemeinschaften passen sich an ihre lokalen Umweltbedingungen an und haben gleichzeitig einen prägenden Effekt auf ihre direkte Umwelt. So gedeihen viele Pflanzen besonders gut unter tropischen Bedingungen, wo sie zu den großen Regenwäldern zusammengewachsen sind. Diese Wälder schaffen neue Lebensräume für andere Organsimen, welche sich wiederum an die besonderen Bedingungen anpassen, wie beispielsweise Blütenformen, um Nektar zu sammeln, oder an die Nachtaktivität, um den Räubern am Tag zu entgehen. Solche Systeme haben sich über sehr lange Zeiträume entwickelt, die dem allgemeinen Verständnis für die Dauer evolutionärer Veränderung entsprechen.

Inwiefern können evolutionäre Prozesse aber auch auf kurzfristige Veränderungen der Umwelt reagieren? Wie flexibel sind öko-evolutionäre Prozesse in kürzeren Zeiträumen, von wenigen Jahren bis Jahrzehnten in denen die Arten nur wenige Generationen durchleben? Welche Umweltfaktoren haben den größten Einfluss auf die Evolution der Arten und wie stark ist der Effekt der Rückkoplung auf das Ökosystem?

Mit unserer Forschung wollen wir die Dynamik evolutionärer Prozesse auf kurzfristige Umweltveränderungen untersuchen (Stichwort: Klimawandel) und ebenso die entgegengesetzte Richtung ökologischer Veränderungen ausgelöst durch evolutionäre Prozesse (Stichworte: Auswirkung von Mutationen auf die Populationsdichte). Wir analysieren Mechanismen der Genomevolution (anhand populationsgenomischer Ansätze) und testen ihre Flexibilität gegenüber ökologischen Veränderungen bei verschiedenen Tierarten, vom Zooplankton bis zu aquatischen Insekten und Schildkröten.